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Samstag, 2. Juli 2016

Antonio Socci: Samizdat 2.1

Hier geht´s zum Original:

http://www.antoniosocci.com/samizdat-2a-puntata-grande-scontro/

 

„SAMIZDAT (2a). DER GROSSE GEGENSATZ IST DER EUCHARISTISCHE JESUS“

“Andrea Riccardi, Vorsitzender der S. Egidio-Gemeinschaft,hat vor kurzem bei einer Pressekonferenz geleugnet, daß Kardinal Martini beim Konklave 2005 für den damaligen Kardinal Bergoglio gestimmt habe: „Man sagt, daß Martini, auch er Jesuit, Bergoglio als der Aufgabe nicht gewachsen erachtete,“ berichtete Riccardi.

Ich glaube, daß er in Wirklichkeit für ihn stimmte, aber Gründe hatte zu behaupten, er sei nicht auf der Höhe der Aufgabe, Er ist es nicht unter sehr schwerwiegenden Umständen (wie der Abgrund zeigt, in den er die Kirche führt). Aber auch unter dem menschlichen Standpunkt ist Bergoglio im Ganzen „unfit“, inadäquat für eine so delikate und schwere Aufgabe.

Es ist schwer, Spuren der Tugend der Vorsicht bei ihm zu finden. Und überdies ist es praktisch unmöglich, besondere Zeichen vom Beistand des Hl. Geistes auszumachen.

In der Tat, jedes Mal, wenn Bergoglio frei spricht (also ohne einen Redetext abzulesen, der für ihn vorbereitet wurde) sagt er Ungeheuerlichkeiten, die Schauer und Schläge mit der Spitzhacke gegen die Katholische Kirche sind.

Es genügt, die täglichen Predigten in Santa Marta zu zitieren, Aber nicht nur.

Am 16. Juni in der Lateranbasilika hat er eine Blasphemie berührt und die Katholische Ehe in der Substanz demoliert.

Am Sonntag, 26. Juni, auf dem Rückflug von Armenien hat er, nachdem er die Katholische Kirche durch seine Aussage kriminalisierte, daß sie sich bei allen entschuldigen müsse (für ihre Existenz), praktisch den häretischen und schismatischen Martin Luther rehabilitiert ( und selig gesprochen) und sagte: „Und heute sind Lutheraner und Katholiken- zusammen mit allen Protestanten einig über die Rechtfertigungslehre: bei diesem wichtigen Punkt hat er sich nicht geirrt.“

Abgesehen von der Tatsache, daß das gemeinsamen Dokument von 1998 — wie dann von Ratzinger geklärt wurde — nicht bedeutet, daß wir bzgl. der Rechtfertigungslehre einer Meinung sind, sondern es bedeutet vor allem, daß die Kirche nicht gesagt hat, daß Luther bei diesem Punkt nicht irrte.

Im Gegenteil. Soviel ist wahr, dass genau dieser Ratzinger, Präfekt der Glaubenskongregation, angesichts der Exkommunizierung der Protestanten nach der Unterschrift unter dieses Dokument erklärte: „Die Gültigkeit der Exkommunikation bleibt. Wer sich der vom Konzil von Trient erklärten Lehre entgegenstellt, stellt sich gegen die Lehre und den Glauben der Kirche.“

Das ist eine fundamentale Frage, weil die Rehabilitierung Luthers die symbolische Fahne ist, die die Modernisten seit Jahren auf der Katholischen Kirche als Zeichen für ihre Auflösung aufpflanzen wollen. Besonders in Nordeuropa wird in diese Richtung gedrängt.

Schon beim II. Vatikanischen Konzil konnte man es hören, wie Kardinal Siri bezeugte: „Wenn jemand mit der Absicht zum Konzil gekommen ist, mit dem Ziel, es zu Luther zu führen, also gegen die Göttliche Tradition und gegen den Primat Petri, dann gibt es — und das ist wahr — ab einem gewissen Punkt die Gefahr — auf welcher Basis weiß ich nicht —, daß jemand die Kanonisierung Luthers vorschlagen könnte. Und sie sagen, daß Paul VI davor Angst gehabt habe,“ (Zeugnisse von Kardinal Giuseppe Siri in „Der Papst, der nicht gewählt wurde,“ von Benny Lai)

Mit der Zeit haben sie verstanden, daß sie, wie es die Intuition des Modernisten Ernesto Buonaiutu war, einen solchen Sieg niemals gegen den Papst erreichen könnten, wohl aber mit Hilfe eines kooperierenden Papstes, der von oben her der Katholische Kirche die Protestantisierung aufzwingt. (Auf diese Weise würde sie stufenweise protestantisch).

Sie haben versucht, Benedikt XVI zu zwingen, sich diesem Verkauf der Kirche anzuschließen (unter der Form einer ökumenischen Umarmung aller Christen Europas, aber wirklicher Inhalt war die Leugnung des Katholischen Glaubens). Und Papst Benedikt hat geantwortet:

„Solange ich hier bin, niemals“

In diesem Rahmen größten Drucks und größter Isolierung ist sein Beiseitetreten zu sehen, mit dem er nicht den Dienst aufgab (wie er in seiner letzten Rede unterstrich). Und in diesen Rahmen gehört auch seine kurze, aber sehr dichte Grußrede in der Sala Clementina am vergangenen 28. Juni. Alles ist im Wort „Transsubstantiation“ (was bedeutet, daß Brot und Wein in der Messe Leib und Blut Christi werden) konzentriert. Es ist die ganze Dimension der innigen Anbetung des eucharistischen Christus, die hier hervorsticht.(....)

Und man muß die eschatologische Perspektive unterstreichen, die Benedikt in wenigen Worten angezeigt hat. Denen, die das nicht verstanden haben, empfehle ich, diese Seiten noch einmal zu lesen: “Jetzt schauen wir nach Osten, zur aufgehenden Sonne. Es handelt sich da nicht um einen Sonnenkult, sondern es ist der Kosmos, der von Christus spricht. Als Bezugnahme auf IHN wird heute der Sonnenhymnus von Psalm 18 [19], in dem gesagt wird: „Er (die Sonne) ist wie ein Bräutigam, der aus seinem Gemach tritt (....)“..., der das wahre Wort ist, der ewige Logos und deshalb das wahre Licht der Geschichte [...] Die Tatsache aber, daß man Christus durch die Sonne symbolisiert sieht, die aufgeht, bringt zu einer eschatologisch determinierten Christologie zurück.

Die Sonne symbolisiert den Herrn, der zurückkehrt in der letzten Morgenröte der Geschichte.

Nach Osten gewendet zu beten, bedeutet, Christus, der kommen wird, entgegenzugehen.

Schließlich bedeutet dieses Sich-nach-Osten-Wenden auch, daß der Kosmos und die Geschichte der Erlösung miteinander verbunden sind. Der Kosmos tritt in diese Gebete ein. Auch er wartet auf die Befreiung. Es ist immer die kosmische Liturgie. Das Thema der Schöpfung ist integrierender Teil des christlichen Gebets. Es verliert seine Größe, wenn man diese enge Beziehung vergißt. (J. Ratzinger: Einführung in den Liturgischen Geist)

In Beziehung zwischen Eucharistie und Kosmos entdecken wir den Entwurf Gottes und werden dazu gebracht, die tiefe Beziehung zwischen Schöpfung und der durch die Auferstehung Christi, dem neuen Adam geschaffenen Neuen Schöpfung.

(Sakramentum caritatis, N-92)

Aber, wie leicht zu verstehen ist, ist es kein Zufall, daß Benedikt XVI — in dieser Stellung — beschloß, große Teile seiner kurzen Rede der Betonung genau dieses schwierigen theologischen Ausdrucks (Transsubstantiation) zu widmen. der der zentrale Begriff des Konzil von Trient war und der, welcher von Luther angegriffen wurde.

Die Botschaft Benedikts war an Papst Bergoglio gerichtet, der die Sakramente (und besonders das der Eucharistie) angreift und Luther rehabilitiert. Der argentinische Papst wagt da etwas, was unvorstellbar war: Luther zu rehabilitieren, ihm historisch recht und der Kirche unrecht zu geben. Alles bewegt sich in Richtung einer verheerenden Niederlage, und wie es aussieht, ermutigt Bergoglio heute die Protestanten und Katholiken, gemeinsam zu kommunizieren — in den jeweiligen “Messen“ —;  und vielleicht erklärt er am kommenden 31. Oktober, wenn er den Häretiker Luther in Schweden feiert, daß wir vor dem letzten Akt stehen.

Und in diesem Bewußtsein muß man den Nachdruck Benedikts XVI auf die Transsubstantiation sehen, die er in der kleinen Rede legte, in seiner ersten öffentlichen Äußerung nach 3 Jahren des Rückzugs.

Die ganze Veranstaltung des 28. Juni zur Feier des 65. Jahrestages der Priesterweihe Joseph Ratzingers ist aber von Kardinal Gerhard L. Müller — im Einklang mit Benedikt — organisiert worden, um das katholische Priestertum , die Einsetzung der Eucharistie angesichts ihrer Zerstörung seitens der Protestanten zu feiern.

Und anläßlich dieser Gelegenheit wurde ihm ein in sechs Sprachen veröffentlichter Band mit Schriften des Papa emeritus über das Priestertum überreicht. Die von Kardinal Müller geschriebene Einleitung  (wie Sandro Magister notierte) ist ganz “seinem (Ratzingers) unüberwindlichen Widerstand gegen die Angriffe der Anhänger Luthers gewidmet.“

Auch die Wahl Ratzingers zum Pontifex wurde durch die Größe seiner Verteidigung der Kirche gegen die Protestantisierung und allgemeiner wegen seines Widerstands gegen die Versuche der Ideologien der weltlichen Mächte geprägt. Das hat Msgr. Gänswein, sein Sekretär, offen in der berühmten Konferenz vom 21. Mai erklärt.

Aus dem Konklave vom April 2005 (....) ging Joseph Ratzinger (...) gewählt hervor, nach nur 4 Wahlgängen in der Folge eines dramatischen Kampfes zwischen der sog. „Partei Salz der Erde“ rund um die Kardinäle López Trujillo, Ruini, Herranz, Ronco, Varela o Medina und der sog. sogenannten „St.Gallen-Gruppe“ um die Kardinäle Danneels, Martini, Silvestrini oder Murphy O´Connor: eine Gruppe, die vor Kurzem von genau diesem Kardinal Danneels von Brüssel heiter als eine Art Mafia-Club definiert wurde.

Die Wahl war sicher auch Ergebnis eines Zusammenstoßes, dessen Schlüssel Ratzinger, der Kardinal-Dekan selbst geliefert hatte, in seiner historischen Rede vom 18. April 2005. Und genau da, wo er der Diktatur des Relativismus —  die nichts als endgültig anerkennt und die als letztes Maß nur das eigene ich und seinen Willen anerkennt — ein anderes Maß entgegensetzte: „Der Sohn Gottes ist wahrer Mensch — als Maß des wahren Humanismus.“

In diesem Zusammenhang ist auch seine Entscheidung, Papa emeritus zu sein, zu verstehen: um die Kirche vor dem Verkauf an den Protestantismus zu schützen und mehr noch vor dem Verkauf an die Welt und die modernen Ideologien.

Und sicher fährt seine Gegenwart fort, jene (wie ein Katechon) zu „stören“ und zu „behindern“, die die Kirche in den Abgrund eines ungewissen und der Diktatur des Relativismus unterworfenen Ökumenismus bewegen wollen.

Und in diesen Rahmen gehört auch die rabiate Antwort, die Bergoglio bei jener Pressekonferenz vom 26. Juni anläßlich der Rede Msgr. Gänsweins gab: eine Antwort, die ganz und gar auf Benedikt XVI zielte, um ihn auf alle Fälle an das Gehorsamsversprechen für den Nachfolger zu erinnern, das er am 28. Februar 2013 gab, als er zu den Kardinälen sprach. Eine harte Antwort, die eine klare Botschaft von Bergoglio aussenden wollte: „Der Papst bin ich und ich kommandiere. Alle müssen sich unterwerfen.“

Quelle: LoStraniero, A. Socci