1. Schöpfung: Staunenerregende Ordnung

Ich bin die Vollkommenheit, ich allein kann die unendliche Vollkommenheit sein. M e i n e Vollkommenheit strahlt wider im ganzen erschaffenen Universum, in der sichtbaren und in der unsichtbaren Welt. Sie liegt im Ursprung aller einzelnen und in der Gesamtheit aller Dinge. Sie erzeugt eine staunenerregende, ihres Schöpfers würdige Harmonie in einer nicht weniger staunenerregenden und nicht weniger bewunderungswürdigen Ordnung, in der jedes Ding stets auf seine eigene Art den Lobpreis des Schöpfers singt.

Dann folgte die Erschaffung geistbegabter, freier Wesen, fähig, das Gute zu tun und ebenso fähig zum Bösen. Aber die natürlichen Gaben, mit denen sie ausgestattet sind, waren die gleichen für alle, so daß alles zusammenspielte, um sie auf das Gute auszurichten und hinzuweisen.

So sollten sie bleiben für eine vom Vater, dem Schöpfer und Herrn aller Dinge, vorausbestimmte Zeit, und nach dieser Wartezeit tten sich vor ihnen die Pforten des Himmels geöffnet zur Teilnahme an der unendlichen Herrlichkeit und Glückseligkeit des Vaters.

Doch das schönste und mächtigste aller Geschöpfe nach Gott wurde wegen seiner Macht und seines Glanzes hochmütig und sündigte, da es Gott gleich sein wollte, und lehnte sich gegen Gott auf. Es rief die gesamte Welt zur Auflehnung auf, deren Folgen von einer Tragweite waren, sind und sein werden, die kein menschlicher Geist je erfassen kann.

 

Störung der Ordnung: die Sünde

Die Harmonie der Schöpfung wurde derart gestört, daß sich die festgelegte Ordnung grundlegend veränderte. Das ganze Universum wurde einbezogen in diese Veränderung, und selbst die Natur seufzte unter der Last der Sünde.

Der Auflehnung der unsichtbaren Welt folgte die Auflehnung der Menschheit in Adam und Eva. Dadurch wurde die Zerstörung der festgelegten Ordnung noch größer; sie wurde Anlaß zum Bösem in der Welt, einer unerhörten Katastrophe, und das Leiden, die Kriege, die Krankheiten, der H, die Verbrechen, die Gewalt, die Grausamkeit wurden zum Tribut jeder Generation an Satan.

Es genügt, mein Sohn, die Erinnerung an die verdammten Seelen oder der Gedanke an die, die noch verlorengehen. Der Verlust einer einzigen Seele wiegt schwerer als alle Kriege, alle Seuchen, alle Revolutionen, als die Übel aller Zeiten. Ihr könnt dies nicht leicht verstehen, weil ihr nicht begreifen könnt, was eine Ewigkeit von Qualen bedeutet.

 

Wiederherstellung der Ordnung: Kirche und Priestertum

Mein Sohn, ich, die Liebe, konnte eine solche Zerstörung der menschlichen Natur nicht erlauben. Darum erfolgten die Menschwerdung und die Erlösung, vollzogen vom Wort, deren Zweck die Wiederherstellung der zerstörten Ordnung und die Möglichkeit des Heiles für alle Seelen guten Willens ist.

Mit der Erlösung kam die Kirche, das Sakrament des Heiles, und in der Kirche das Priestertum, um in ihm meine Priester, das heißt, meine Mitarbeiter heranzubilden, die das Rückgrat meines mystischen Leibes darstellen.

 

Priester wird man nur durch Berufung

Mein Sohn, wie die Menschen in ihrer Welt sich Mitarbeiter wählen, so wähle auch ich, das Wort Gottes, das Mensch wurde, meine Mitarbeiter. Wehe darum den Eindringlingen, den nicht Berufenen, wehe jenen, die wie Judas menschlicher Gründe und menschlicher Interessen wegen sich einschleichen unter meine Berufenen... Priester wird man nur durch Berufung; jeder andere Weg wäre nicht nur sündhaft, sondern ein Sakrileg. So stellt sich, mein Sohn, das Problem der priesterlichen Berufung.

Wie auf der Ebene der Vorsehung mein Vater in das Herz der Menschen verschiedene Vorlieben und Neigungen legt, damit die große, menschliche Familie in ihren Gliedern sich ergänzt und sich in die festgelegte Ordnung einpaßt, so lege ich in meiner Kirche in das Herz der Auserwählten den kostbaren, erhabenen Keim der Berufung, den kostbaren Keim, der umschlossen, behütet, beschützt und entwickelt wird sowohl von dem, der auswählt, als auch von den mit den Berufenen verbundenen Personen, Eltern, Erziehern...

Viele Berufungen zerbrechen durch die Schuld jener, denen es obliegen würde, sie zu schützen; sie werden es verantworten müssen. Es ist bekannt, daß heidnische und glaubenslos gewordene Personen oft Berufungen, die ich vielen Seelen gegeben habe, unterdrücken zum großen Schaden meiner Kirche. Welch fürchterliche Verantwortung!

Genug jetzt, mein Sohn. Ich segne dich; bete und opfere deine Leiden auf, damit viele Arbeiter in meinen Weinberg gehen. 23. November 1976