3. Absage an Gott

Zwei Ereignisse fassen die ganze Menschheitsgeschichte zusammen. Das erste ist die Erschaffung des Menschen und seine Absage an Gott. Diese Absage begründet eine furchtbare Katastrophe von riesenhaftem Ausm, deren verheerende Folgen durch die Jahrhunderte bis zum Ende der Zeiten fortdauern.

Die Menschen, von den finsteren und geheimnisvollen Mächten der Hölle aufgehetzt, vermaterialisiert, sind sich dieser ungeheuren Tragödie, die die menschliche Natur durcheinander gebracht hat, nicht mehr bewt. Diese wurde sogar geschwächt, tödlich verwundet, und der wunderbaren Gaben, womit sie ausgestattet war, beraubt.

Ja, die Menschen sind sich der ungeheueren Tragödie, deren Gegenstand und Opfer sie persönlich und gesellschaftlich sind, nicht mehr bewt.

Kriege und Revolutionen, Epidemien, Überschwemmungen und Erdbeben, Erschütterungen, Leiden, Schmerzen haben hier ihren Ursprung. Was sind schon die einzelnen menschlichen Wechselfälle im Vergleich zu dieser Tragödie, wodurch die ganze Menschheit ewig verloren war.

Das zweite Ereignis, das ebenfalls die ganze Menschheitsgeschichte umft, ist das Geheimnis der Menschwerdung, des Todes und der Auferstehung des Wortes Gottes: Das Werk der Heiligsten Dreifaltigkeit, von ihr gewollt als wirksame Antwort, um das Zerstörungswerk Satans zu begrenzen und einzudämmen und die Menschheit durch die Erlösung aus der Tyrannei des Bösen zu befreien.

Gott allein konnte ein solches Erlösungswerk vollbringen. Die Ungeheuerlichkeit dieses verkehrten Geschlechtes besteht darin, das wunderbare Werk der Erlösung, durch das auch die unendliche Liebe Gottes zur Menschheit sichtbar wird, wissentlich verkennen zu wollen.

Mein Sohn, konnte ich ein größeres Zeugnis für die Rettung der Menschheit geben als meine Menschwerdung, meinen Tod und meine Auferstehung? Konnte ich ein erhabeneres Zeugnis für die Verewigung des Geheimnisses des Kreuzes geben als das heilige Meßopfer?

Gibt es in der Geschichte aller Völker ein Ereignis, das diesem vergleichbar ist? Braucht es Beweise, um glauben zu können? Sie verlangen gar nicht danach. Wie viele habe ich gegeben! Etwa eucharistische Wunder? Wie viele habe ich doch in der Vergangenheit und in der Gegenwart gewirkt!

Mein Sohn, sie wollen nicht glauben. Sie fürchten, glauben zu müssen.

 

Ein riesenhafter Kampf

Die Absage an Gott, der die Liebe ist, ist eine derart schwere Sünde, daß im Vergleich zu ihr alle menschlichen Dinge und Ereignisse nichts bedeuten. Das Gefäß ist voll; es läuft über. Nur meine Geduld und Langmut, die Gebete der Guten, die Fürsprache meiner Mutter und die Tugenden der Heiligen haben den Lauf der ttlichen Gerechtigkeit aufgehalten. Dieses Geschlecht von Materialisten verkennt d i e Bedeutung dieser beiden Ereignisse, die die ganze Menschheitsgeschichte umschließen, oder sie erkennt sie nur dunkel und ungenau. Die Menschen von heute wissen nicht, daß sie als Gegenstand und Opfer im Mittelpunkt eines riesenhaften Kampfes stehen.

In diesen Zusammenprall zwischen Licht und Finsternis, zwischen ewigem Leben und ew igem Tod, zwischen Gut und Böse, zwischen Wahrheit und Irrtum, zwischen Rettung und Verdammnis sind alle Menschen hineingezogen.

Dieses verkehrte Geschlecht nimmt sich nicht einmal die Mühe, zu erkennen, was Gott der Schöpfer, das menschgewordene Wort, der Heilige Geist, der Heiligmacher, vollziehen, um es vom ewigen Unheil und der ewigen Verdammnis zu erretten.

Alle Vermittlungen meiner und eurer Mutter haben sie verkannt und verkennen sie n o c h immer, diese materialistischen Menschen. Ebenso meine Vermittlungen! Sie fürchten und schämen sich, darüber zu reden, auch meine Diener.

Die Menschen dieses verkehrten Jahrhunderts verweigern die kristallklaren und reinen Wasser der Wahrheit. Sie lieben es vielmehr, ihren Durst mit den stinkenden Wassern der Verderbnis, der Sinnlichkeit, der Vergnügen zu stillen, so daß sie selbst den Begriff von Gut und Böse verkennen, ein Begriff, den ich in die menschliche Natur eingepflanzt habe.

Mein Sohn, wie lange wird man meine Geduld noch mißbrauchen?

Siehst du, warum ich von dir Akte der Liebe, der Sühne erbitte! Siehst du, warum ich dich zum Beten aufmuntere! Laß keine einzige Stunde deines Tagewerkes vergehen, ohne mir Akte des Glaubens, der Hoffnung, der Liebe, der Reue, der Demut und der Sühne aufzuopfern.

Dadurch wirst du mir ein wenig Freude schenken. Verweigere mir diese kleine Freude nicht!

Liebe mich, mein Sohn. Ich segne dich, und mit dir segne ich alle Menschen, die dir lieb sind und für die du betest. 6. August 1975