12. Es entspann sich im Himmel eine gre Schlacht

Ich bin die unendliche Liebe, die ihrem Wesen nach in einem Akt der Liebe eine unzählbare Schar herrlichster, geistiger Geschöpfe erschaffen hat, um über sie meine Liebe ausgießen zu können.

Vor ihrer Zulassung zur ewigen Teilnahme an meinem Reich habe ich von ihnen eine Prüfung verlangt, die eine bedeutende Anzahl nicht annehmen wollte, doch rund zwei Drittel bestanden sie. An die Spitze der aufrührerischen Engel stellte sich Satan; auf der anderen Seite stand der heilige Michael mit den treuen Engeln.

Es entspann sich im Himmel ein großer Kampf, eine Schlacht des Geistes und des Willens. Es ist schwer für euch, sie sich vorzustellen. Die Besiegten wurden in schreckliche Dämonen verwandelt und in die Hölle gestürzt, von der Gier des Geistes verschlungen, von unversöhnlichem, unauslöschlichem Haß erfüllt, der Triebfeder aller niederen Leidenschaften, in denen sie ohne Hoffnung auf Reue verhärtet sind. So haben sie dem Bösen Leben gegeben; sie alle sind das Böse; sie setzen sich mit dem Bösen gleich.

Da sie ihren Haß nicht über Gott ausschütten können, erbrechen sie ihn beständig über die Menschheit.

 

Der Fall und die Verheißung

Nach der Erschaffung von Adam und Eva wagten sie den großen Angriff auf die Stammeltern, um in ihnen das gesamte Menschengeschlecht zu treffen; Satans törichter Traum war die Schaffung eines ungeheuren Reiches, über das er, Gott nachahmend, seine Oberherrschaft ausüben wollte. Die Grausamkeit der Dämonen ist erbarmungs- und pausenlos. Die den Stammeltern gestellte Falle war erfolgreich; sie fielen in den Zustand der Schuld. Um aber den vermessenen Bemühungen Satans Einhalt zu gebieten, griff Gott mit der Verheißung der Erlösung an die Stammeltern ein, und so entstand das Geheimnis der Rettung mit seiner Vorgeschichte, von der die Bibel berichtet.

In der Fülle der Zeit bin ich, das ewige Wort Gottes, von Ewigkeit her vom Vater gezeugt, im reinsten Schoß der Jungfrau Maria Mensch geworden. Satan bekam Angst. Er ahnte, daß sein Herrschaftsbereich unterhöhlt werde, und er steigerte seinen Haß gegen den verschleierten Feind, über den er keine vollständige Kenntnis hatte. Seine Verzweiflung und sein Haß gelangten auf ihren Höhepunkt gegen mich, Christus, und gegen meine Kirche von dem Augenblick an, da größere Klarheit seine Kenntnis erhöhte.

Nicht weniger tief ist sein Haß und nicht weniger groß sein Grimm und seine Verzweiflung gegen meine Mutter:

1. Weil sie an den ersten Platz in der sichtbaren und unsichtbaren Welt gestellt wurde, den anfänglich er als erstes aller Geschöpfe nach Gott, dem Einen und Dreieinigen eingenommen hatte.

2. Weil ihr Fiat die Erlösung möglich machte, hat sie seiner über die ganze Menschheit errichteten Herrschaft, die er mit List und Täuschung der Stammeltern begonnen hatte, den härtesten Schlag versetzt.

3. Ein weiterer Grund seines unversöhnlichen Hasses gegen die allerseligste Jungfrau bildet die Tatsache, daß ihm die demütigende Niederlage durch das zarte Geschöpf der Frau, das der Natur nach niedriger ist als er, zugefügt wurde. Das ist für ihn in Ewigkeit eine größere Qual als alle Qualen der Erde, was für euch Menschen unvorstellbar ist. Eine solche Qual würde jede menschliche Kreatur zugrunde richten, wenn sie diese auch nur einen Augenblick erleiden müßte.

 

Die Dämonen, schreckenerregend verdorben und listig

Satan und seine Horden sind in verschiedenem Grad schlecht. Sie sind unfähig, irgend etwas Gutes zu tun. Die Dämonen hassen nicht nur Gott, Christus, die Kirche und die ganze Menschheit, sie hassen sich auch gegenseitig; sie werden tyrannisiert von grausamen, unversöhnlichen Anführern. Sie stimmen einzig überein in ihrem Haß gegen Gott und die Jungfrau, gegen die Kirche und die Menschen.

Sie sind zähe, scheußliche Wesen, unfähig der Wahrheit; sie lügen unablässig, verleiten den Menschen zum Bösen, erwecken die Lüste, die Leidenschaften, die Begierlichkeit des Geistes und des Fleisches.

Nicht alle sind in gleichem Maß mächtig, aber alle sind in furchterregender Weise verdorben, schreckenerregend listig. Ihre Schlauheit stammt aus ihrem verdorbenen Geist. Die Überlegenheit ihrer Natur dient ihnen dazu, in der Seele des Menschen mit grausamer Hartnäckigkeit möglichst jeden Sinn für den Zweck seines Daseins zu vernichten. Darum glauben fast alle Menschen nicht mehr an das Vorhandensein der Dämonen und haben den Kampf aufgegeben, für den ich, das Wort Gottes, das Mensch geworden ist, am Kreuz gestorben bin.

Das ist der wahre Grund für die Zersetzung der Kirche, die schwere Glaubenskrise, die unter Bischöfen, Priestern und Gläubigen herrscht.

Die Dämonen fürchten nur Gott, die allerseligste Jungfrau, die Heiligen und alle, die in der Gnade Gottes leben; über die anderen lachen sie.

Ihr großer Erfolg besteht darin, daß sie die Menschheit vom rechten Weg verstoßen und eine materialistische, von Gott abgewandte Kultur geschaffen haben; das ist nur ein zeitweiliger Erfolg, denn mit großen Schritten naht die Stunde der Läuterung.

Die Menschen, die in die Hölle kommen, werden auch zu Dämonen; auch sie sind auf ewig im Bösen, im Haß und in jeder anderen Leidenschaft erstarrt.

Ich segne dich, liebe mich! 10. Januar 1977