14. Der Feind, dem zu begegnen ist

Ich, das ewige Wort Gottes, das Wort des Vaters, habe zu den Menschen gesprochen und die Wahrheit verkündet.

Die Wahrheit ist Licht, und es mangelte an Licht, denn Todesschatten waren auf die schuldbeladene Menschheit gefallen, umgaben sie und hielten sie wie durch einen schrecklichen, giftigen Biß gefangen.

Der Kampf begann bald, der Kampf zwischen Licht und Finsternis, zwischen Wahrheit u n d Lüge, zwischen Leben und Tod. Die schuldigen Ureltern hatten Eile, sich im Dickicht zu verbergen. Sie hatten Angst und empfanden die Notwendigkeit, sich zu bekleiden. Sie schämten sich und spürten die ersten Folgen ihrer Sünde.

Aber ich, das Wort Gottes, das Licht der Welt, strahlte Wahrheit und Licht auf die Ureltern aus, die in die Finsternis des Todes eingehüllt waren, und nachdem ich ihr Bekenntnis gehört hatte, verkündete ich ihnen den Sieg durch Maria. «Du hast der Frau nachgestellt, die Frau wird dir den Kopf zertreten; du wirst auf der Erde kriechen und Staub fressen, du wirst verflucht sein unter allen Tieren, die die Erde bewohnen

Jetzt war der Krieg in die Welt gekommen. Da liegt der Anfang des Kampfes ohne Pause, ohne Unterbrechung. Er wird seinen Schlußakt am Ende der Zeit im allgemeinen Gericht finden, am großen Tag, der mit ttlicher Kraft meinen glorreichen Endsieg besiegeln wird, den Sieg des Wortes Gottes und des Lichtes der Welt über die Lüge.

Ihr, meine Söhne, habt noch nicht verstanden, daß sich die ganze Menschheitsgeschichte seit der Erschaffung der Welt und dem Sündenfall der Menschen auf diesen Krieg konzentriert. Alle Anstrengungen der finsteren Mächte bestehen wirklich darin, die wahre Sicht dieses dramatischen Kampfes von der menschlichen Seele abzulenken, der pausenlos zwischen mir, dem menschgewordenen Wort und Satan mit seinen Legionen stattfindet.

Die ganze Geschichte des Geheimnisses der Erlösung dreht sich um die Geschichte des mystischen Leibes. Die Geschichte der Menschheit hat hier ihre Begründung.

Aber es ist unverständlich, daß dies von vielen Bischöfen und vielen, vielen Priestern nicht erkannt wird! Deshalb kam es zur heutigen katastrophalen Lage!

Wenn jene, die zu Wächtern bestimmt sind, die Gefahr nicht kennen, worauf bezieht sich dann ihr Wächteramt? Wenn jene, die führen sollten, den rechten Weg nicht kennen, was taugen sie dann als Führer? Wenn jene, die mpfen müssen, nicht die rechten Waffen gebrauchen, sind sie zur Niederlage verurteilt. So war es am Anfang: Adam und Eva hatten Kraft im Überm, um die List des Feindes zu besiegen; sie hatten aber keine Erfahrung, sich gegen die List der Lüge zu verteidigen, denn sie kannten diese nicht.

 

Ihr könnt nicht unwissend sein

Viel schlimmer ist es für euch, die ihr nach so vielen Jahrhunderten dieses Kampfes wissen solltet, welcher Art der Feind ist, dem ihr gegenübertreten müßt.

Adam und Eva suchten eine Rechtfertigung für ihre Schuld; sie schoben sie dem Angreifer zu und versuchten, ihre Sünde auf den Gegner abzuwälzen.

So werden viele Bischöfe und Priester handeln im eitlen Versuch, die Verantwortung von sich zu weisen. Sie hatten Angst und haben sie noch, ihre Verantwortung auf sich zu nehmen. Beweggründe persönlichen Ansehens ließen sie dem Feind nachgeben, dies unzählige Male; zuerst das persönliche Ansehen, zuerst die Würde...

Nur auf ihren Ruf bedacht, haben sie Verpflichtungen größter Dringlichkeit vernachlässigt. Sie haben ihrer Menschenfurcht und anderen Kleinigkeiten, die eines Seelenhirten unwürdig sind, nachgegeben.

Sie haben als erste die richtigen Waffen verschmäht: Demut, Armut, Leiden und Gebet... Wie tten ihre Gläubigen sie gebrauchen können? Sie sagen, sie tten gebetet. Doch tte das Gebet den ersten Platz einnehmen und ihm die meiste Zeit gewidmet sein müssen; in Wahrheit stand es auf dem letzten Platz.

Ich lade die Priester und Bischöfe zu einem Vergleich ein. Sie sollen, ehe es zu spät ist, zwischen meinem Leben auf Erden und dem ihrigen vergleichen, zwischen dem Weg, den sie gehen, und meinem Weg. So können sie, ohne die Gefahr, sich zu täuschen, die Wirklichkeit erkennen.

Wenn sie wirklich Mut tten, müßte bei einem aufrichtigen Vergleich der ganze Unrat, den sie in sich tragen, hervorbrechen.

Haben die Beispiele der großen Bischöfe keinen Stellenwert? Und sagt der heilige Pfarrer von Ars den Priestern nichts? Vernachlässigt und verachtet verbrachte er Stunden im Gebet, aber die Gnade Gottes war so mächtig in ihm, daß er selbst schwerste Sünder bekehrte.

Ihr dürft euch nicht der Zeit anpassen, sondern die Zeit muß sich euch anpassen. Welche Verantwortung, den Kampf aufgegeben zu haben! Ihr seid Bischöfe und Priester, und seid es im Hinblick auf diesen Kampf. Ohne diesen Kampf habt ihr keine Daseinsberechtigung. Wie viele wissen dies nicht!

Mein Sohn, ich segne dich, fürchte dich nicht. Schau auf mich und schreite auf deinem Weg voran bis zur großen Begegnung. Dann werden die Dornen zu wunderbaren Rosen, die in der irdischen Verbannung unbekannt sind. 26. November 1975