18. Die Gründe des Hasses

Satan haßt die menschliche Natur als solche; deshalb haßt er alle Menschen, in besonderer Weise die Christen.

Vor seiner Auflehnung war er das Meisterwerk der Schöpfung. Nach Gott gab es nichts Größeres, Vollkommeneres, Herrlicheres.

Diese seine Größe ließ in ihm die Meinung aufsteigen, daß er gleich sei wie Gott;

daher die Weigerung, den Herrn und Gott, den Schöpfer aller Wesen, anzuerkennen;

daher sein Ruf zur Auflehnung: «Non serviam tibi»;

daher die Herausforderung des heiligen Michael, der sich an die Spitze der treuen Heerscharen stellte: «Wer ist wie Gott?»

So entspann sich im Himmel die schrecklichste Schlacht der Schöpfungsgeschichte. Die Scharen der Engel teilten sich, und für die aufrührerischen entstand die Hölle.

Satan hat einen zweiten Grund, die menschliche Natur zu hassen. Aus der Menschennatur ging der Sproß Jesse hervor. Durch die menschliche Natur wurde das Wort Fleisch, indem sich seine ttliche Natur in der Person Christi mit der menschlichen vereinte. Die tödlich verwundete Menschennatur, die unter die Tyrannei Satans gefallen war, wurde befreit und erhöht. Es wurde ihr die ursprüngliche Würde zurückgegeben, die durch die Verführung brutal zertreten und zerstört worden war:

«Wenn ihr von dieser Frucht t, werdet ihr sein wie Gott.»

 

Die schönste Blume

Aber Satan hat noch einen anderen Grund, die menschliche Natur zu hassen, nämlich durch Neid und Eifersucht.

Aus der menschlichen Natur soll das demütige und höchste Geschöpf hervorgehen, die schönste Blume des Himmels und der Erde. Kein Wesen soll ihm gleich sein können. Als Gegenstand des ttlichen Wohlgefallens wird es nie, nicht einmal für einen Augenblick, unter der Sklaverei Satans sein.

Satan kann sie nicht anblicken, nicht an sie denken, ohne darüber zu verzweifeln, ohne darunter so zu leiden, wie es keiner von euch verstehen kann.

Er haßt sie, die das Meisterwerk der Allmacht, der Allwissenheit und der Allgegenwart Gottes ist.

Aus diesen ttlichen Gaben lebt sie, die «voll der Gnade ist». In vollkommener Vereinigung mit dem Vater ihrem Schöpfer, mit dem Sohn ihrem Erlöser, mit dem Heiligen Geist ihrem Bräutigam und Heiligmacher.

Vor ihr verneigen sich die Engelchöre, alle Heiligen des Himmels. Sie treibt die Mächte der Finsternis in die Flucht, und mit ihrem Fuß zertritt sie, wann immer sie will, das Haupt Satans, der giftigen Schlange.

 

Verzweifelte Illusion

Durch Maria wurde Satan entthront, durch sie hat er von Anfang an seinen erbitterten Krieg gegen die Menschheit verloren.

Die Dunkelheit hindert ihn nun daran, die ganze Wahrheit zu erkennen. Er, Luzifer, das heißt Lichtträger, ist nun Finsternis und kann nur Finsternis bewirken. Er kennt nur in verworrener Weise das Geheimnis der Menschwerdung des Ewigen Wortes, weshalb er in sich die verzweifelte Illusion nährt und pflegt, es besiegen zu können, indem er zusammen mit ihm die Kirche zerstören will, die aus seinem durchbohrten Herzen hervorgegangen ist.

Satan haßt mich, meine Mutter und die Kirche grenzenlos in der Annahme, uns vernichten zu können, weil wir ihm die Herrschaft über die Menschheit verhindern, die er für seine Beute hält.

Die wahnwitzige Illusion entsprang seinem maßlosen Hochmut, denn die Hoffart ist in sich selbst geistige Finsternis. Der Hoffärtige wird die Wahrheit, die eine Tochter der Demut ist, nie rein besitzen können.

Mein Sohn, das ist die Zusammenfassung dessen, was der Mensch wissen m, der in der Welt zu mpfen hat, um das große Ziel seiner Seele zu erreichen...

Ich segne dich, Sohn, und all jene, die mit dir für die Verwirklichung meiner Absichten zusammenarbeiten. Bete und liebe mich! 14. Juni 1976