29. Beeinflte Seelen

Schreibe, mein Sohn; ich bin es, Jesus. Ich fahre fort mit dem Thema der sen Beeinflussung, mit der die finsteren Mächte der Hölle Seelen in ihre Fallen locken, die unerfahren, unvorsichtig und neuerungssüchtig sind. Weil sie jeden privaten geistigen Beistand entbehren, sind sie schwach und hilflos und fallen immer Täuschungen zum Opfer.

Ich möchte aber nicht alle Seelen darin einordnen. Es gibt auch gute, heilige, sich ernsthaft auf dem Weg zur Vollkommenheit bemühte Seelen, die durch Zulassung G ottes schlecht beeinflußt wurden. Die dadurch hervorgerufenen Leiden wurden ihnen Mittel der Sühne, der Läuterung, der Heiligung. Sie dienen der Erlösung, weil das Leiden, woher es auch immer stammt, sich in Heiligung verwandelt, wenn es im Glauben und in hochherzigem Opfergeist angenommen wird.

Welche Seelen können schlecht beeinflußt werden?

Theoretisch alle, die einen direkt oder indirekt durch das Wirken der Mächte des Bösen, die anderen durch die Zulassung Gottes; die Beeinflussung trägt aber stets das Siegel der Hölle, auch wenn sie von den Mitgliedern der Kirche Satans, der Freimaurerei, ausgegangen ist.

Sind diese Beeinflussungen stets gleicher Natur?

In vielen Formen, ja, sofern sie im Betroffenen geistiges und physisches Leiden hervorrufen.

Sind diese Beeinflussungen alle gleichwertig?

Nein, sie sind unter sich sehr verschieden:

1. Die von einem Gottgeweihten bewirkte Beeinflussung ist stets schwerwiegender, durch ihre Eindringlichkeit und die benötigte Zeit für die Befreiung der belasteten Person.

2. Wer sich durch die Beeinflussung mit Schuld belädt, durch die Anrufung böser Geister, kann die Natur, die Schwere, den Grad und die Zahl der anwesenden Geister im allgemeinen sind es drei, es können aber auch mehr sein — feststellen.

3. Bei jeder Beeinflussung hängen die Wirkungen stets von der Zulassung des freien ttlichen Willens ab.

 

Das direkteste pastorale Wirken

Welche Mittel müssen eingesetzt werden, um beeinflußte Seelen zu befreien?

Mein Sohn, der Exorzist soll keine Tröstungen erwarten, sondern immer und allein leiden. Er sieht selten das Ergebnis seines direkten, seelsorglichen Wirkens, für das i c h , das ewige Wort Gottes, so oft Beispiele gegeben habe, wenn ich Dämonen austrieb und Kranke heilte. Damit aber dieses Vorgehen erfolgreich ist, muß es von heiligen Priestern ausgeübt werden.

Es wird der Tag kommen, an dem wahrhaft heilige Bischöfe sich erinnern werden, daß mein Gebot gilt: «Gehet und verkündet das Evangelium allen Völkern; tauft sie, heilt die Kranken und treibt die Dämonen aus

Der Exorzist muß ein nach Heiligkeit strebender Mann sein. Er muß sich aller entsprechender Mittel bedienen, so der Sakramentalien, an die heute keiner mehr glaubt, während ihre Wirksamkeit vom Glauben und Gnadenstand des Benützenden abhängt. Außerdem muß der Exorzist die Segnungen vornehmen, die, wenn sie privat erteilt werden, keine Erlaubnis von seiten des Bischofs bedürfen. Ist aber der Exorzismus öffentlich und wird er im Namen der Kirche vollzogen, so ist die Erlaubnis des Bischofs tig, in dessen Diözese er vorgenommen wird.

Ich habe dir bei anderer Gelegenheit gesagt, daß das Vorgehen Gottes darin besteht, das von der Hölle und ihrer Mitarbeiter bewirkte Böse in Gutes umzuwandeln, während die finsteren Mächte versuchen, alles Gute, das von Menschen auf Erden getan wurde, ins Böse zu verkehren.

 

Scheußliche und schuldvolle Täuschung

Die Befreiung einer schuldhaften Seele vom bösen Einfluß wird stets vom Willen Gottes bestimmt. Sie kann frühzeitig vorgenommen werden durch die Mitarbeit, den Glauben und die Sehnsucht des Schuldigen nach Befreiung. Mangelt es an diesen Voraussetzungen, kann sie auch hinausgeschoben werden, ebenso wenn die böse Einwirkung andauert, was manchmal auch aus geheimnisvoller Absicht zugelassen wird für die Rettung der Seelen.

Mein Sohn, die Zeit wird abgekürzt. Die Stunde, da die Dinge bei ihrem wahren Namen genannt werden, ist nahe, denn der diabolische Plan, diese schmerzvollen und schlimmen Wirklichkeiten zu verbergen, muß aufgedeckt werden. Er bezweckt mlich, die Kirche anzugreifen, ohne Aufsehen zu erregen.

Eine scheußliche und ungeheure Täuschung, deren Opfer viele Seelen sind, die mit ihren Leiden zahlen und nicht die geringste Hilfe und Stärkung von jenen erfahren, die nach der Absicht Gottes ihre Beschützer und Verteidiger sein müßten.

Genug, jetzt, mein Sohn; ich segne dich wie immer; liebe mich, bete und sühne! 6. November 1978