51. Dieses Siegel macht den Gefirmten zum Soldaten

Als ich die Sakramente einsetzte, wte ich um das Bedürfnis, das die Christen nach ihnen haben werden.

Die Industrialisierung hat den Völkern und Familien größeren Reichtum gebracht, aber nicht mehr inneren Frieden und Glück.

Sie hat verblüffende Mittel der Verständigung erfunden (Anm. Rundfunk, Fernsehen, Kino, Presse), aber nicht zu mehr Einheit der Herzen geführt. Im Gegenteil, durch ihren schlechten Einsatz sucht eine zersetzende Seuche von geistigen und moralischen Übeln die moderne Menschheit heim.

Ihr, die ihr in dieser sich ständig weiter entwickelnden Gesellschaft geboren und aufgewachsen seid, werdet von ihrem unerbittlichen, oft unmenschlichen Rhythmus überrannt. Ihr seid von ihrem Fieber angesteckt, das manchmal so brennend heiß ist und ein solch geistiges Unwohlsein hervorruft, daß ihr aus den Augen verliert, was euch stets in lebendigster Weise im Geiste gegenwärtig sein sollte: Das Hauptziel eures flüchtigen irdischen Lebens. So seid ihr gleichzeitig zerrissen und gebannt von den Früchten der Konsumgesellschaft, und der Feind, der mit seinen Listen die Seelen umgarnt, dringt in euch ein, verfinstert, schwächt und beraubt euch der notwendigen Nahrung.

 

Tragische abschüssige Bahn

Die moderne Welt hat keine Zeit für das Innenleben. Sie schwächt den Keim der Gnade, tötet ihn sehr oft ab und blendet gleichzeitig die Seelen mit dem glitzernden Zauber, den die Erzeugnisse der gegenwärtigen Zivilisation auf ihn ausüben.

Täuschung und Lüge tragen dazu bei, das Leben zu verweltlichen, lassen euch vergessen, daß die irdische Pilgerschaft nicht Selbstzweck werden darf, sondern Ausrichtung auf die Ewigkeit ist, für die ihr erschaffen seid.

Mit diesem furchtbaren Spiel, das er mit feiner List vorbereitet und in die Tat umgesetzt hat, ist es dem Widersacher Gottes gelungen, die menschliche Gesellschaft auf eine tragische, abschüssige Bahn zu lenken, indem er ganze Völker vom Weg des Guten abbringt und sogar die Kirche mit hineinzieht.

 

Die heilige Firmung

In mir, dem Ewigen Wort Gottes, gibt es weder Vergangenheit noch Zukunft. Ich bin d e r Augenblick, in dem alles Gegenwart ist. Ich habe den Menschen alle erforderlichen Mittel gegeben, damit sie sich retten und von allen Übeln freihalten können, die Satan, den Fürsten der Finsternis, der alles verdunkeln will, zum Ursprung haben.

Die Sakramente, die kostbaren Früchte des Geheimnisses meiner Erlösung, habe ich zu eurem Heil gewollt und an das Geheimnis der Kirche gebunden.

Unter diesen Sakramenten wollte ich die heilige Firmung, um aus jedem Getauften e i n e n wahren Soldaten mit entsprechenden Waffen zu machen, mit einer unzerstörbaren Prägung, dem Siegel des Heiligen Geistes. Dieses Siegel unterscheidet ihn von dem, der dieses Sakrament nicht empfangen hat.

Nun hat die durch das Werk des Bösen über die Kirche hereingebrochene Glaubenskrise das unermeßliche Heer meiner Soldaten aufgelöst.

Bedenkt, meine Söhne, die Folgen, die in einem Heer entstehen, das nicht mehr an s e i n e Offiziere und Kommandanten glaubt, das nicht mehr an die Beweggründe glaubt, für die es mobilisiert wurde, das nicht mehr an die Wirksamkeit der Waffen glaubt, mit denen es ausgerüstet ist...

Stellt euch die geistige Verfassung der Truppe vor: Untergebene und Vorgesetzte, die ihre Pflichten vernachlässigen; Offiziere, die die Disziplinlosigkeiten nicht bestrafen, weil auch sie an ihrer Aufgabe zweifeln.

Ermt, welche zerstörende Kraft dieses Heer zersetzt, und bedenkt dazu das dreiste Benehmen des Feindes, der die Lage seiner Gegner sehr gut kennt und sie im Griff zu haben wähnt.

 

Die Kirche heute

Dies ist die Situation der Kirche heute! Alle können die ungeheure Wirklichkeit feststellen. Nicht ich darf für die heutigen Übel verantwortlich gemacht werden, wie der Feind glauben machen möchte, sondern es sind jene, die ich mit Liebe auserwählt habe, meine Herde zu führen und zu weiden.

Es ist vergebliche Mühe zu versuchen, was die Stammeltern taten und was jeder schuldige Mensch zu tun neigt, die eigene Schuld auf andere abzuwälzen.

Ihr seid verantwortlich für die mangelnde Einsicht, für die fehlende Schlagkraft des Heeres der Gefirmten, von denen sich viele nicht einmal erinnern, das Sakrament empfangen zu haben.

Es braucht Demut, um die eigene Pflichtvergessenheit und Verantwortlichkeit anzuerkennen.

Ich segne dich, mein Sohn. 25. Mai 1976