55. Die gre Herausforderung

Nun sage ich dir, was die Dämonen mit unzähligen Mitteln machen können. Aber vor allem, warum können sie soviel tun?

Weil ich sie als freie Wesen erschaffen und ihnen die natürlichen Gaben \ nicht genommen habe. Sie wirken pausenlos seit dem Sündenfall des Menschen, indem sie ihn mit Tauschung dazu verführen, mir ungehorsam zu sein und ihm ihr eigenes ungeheuerliches Laster einzuhämmern, den Hochmut. Wenn sie gegen die Menschen arbeiten, verschmelzen ihre Falschheit und Bosheit zu einer geistigen Energie, die brennt und explodiert.

Kein Mittel wird vernachlässigt: Verlockungen, Verführungen, Sinnlichkeit, unanständige Mode, Pornographie, Betrug, Diebstahl, Vergewaltigung, Terror und was immer ihnen ihre äußerst scharfe Intelligenz zu erfinden gestattet.

Satans großer und wahnwitziger Traum ist, Gott gleich zu sein. Wie Gott will er ein Reich besitzen! Mit der den Stammeltern gestellten Falle gelang ihm dies in einem gewissen Grad, denn mit dem Sündenfall von Adam und Eva gehörte die Menschheit ihm. Sie würde ihm in Zeit und Ewigkeit gehören, wenn ich nicht eingeschritten wäre.

So ist der Strom der unreinen Wasser aller Übel entstanden: Das Leiden, die Scham, die Begierlichkeit sowie alle Leidenschaften. Durch jene Sünde ist der Tod in die Welt gekommen und auch die Arbeit im Schweiß des Angesichtes. Die Sünde, das Übel aus Satan geboren, ergießt sich seitdem über die Menschheit.

 

Richtet nicht

Diese gegen Gott geschleuderte Herausforderung ist geschehen, aber sie wird ihm teuer zu stehen kommen, in der Zeit und in der Ewigkeit.

Die Menschen, die die Herrschaft des schrecklichen Tyrannen nicht angenommen haben und wahrhaft an Gott glauben, fragen sich verwirrt: Warum vermag er so viel? W arum hindert ihn Gott nicht in seinem Vorgehen, er, der unendlich größer und mächtiger ist? Warum schließt er ihn nicht in seine Hölle ein?

Auf diese Fragen wurde schon geantwortet: Es steht euch nicht zu, das Handeln Gottes zu beurteilen. Wer seid ihr, daß ihr euch dies anmt?

Ihr kennt wenigstens die hauptsächlichen Gründe, ich habe euch doch erleuchtet. Gott entzieht seinen Geschöpfen nie seine unverdienten Gaben. Sie selbst können s i e verlieren; so die Gnade, die einst von den untreuen Engeln und jetzt von den Menschen durch ihre freie Entscheidung vernichtet wird.

Die natürlichen Gaben bleiben dem Menschen trotz der Sünde erhalten. Gott jedoch lenkt durch seine geheimnisvolle Vorsehung das Böse zum Guten. Auch Satan wird eines Tages anerkennen müssen, daß er stets nur Gott gedient hat.

Die Versuchungen, die der Teufel in den Menschen hervorruft, dienen oft dazu, den Menschen vorsichtiger, eifriger im Gebet zu machen und ihn Gott näher zu bringen.

Die nicht zurückgewiesene, sondern zur Sünde vollzogene Versuchung dient jedoch dazu, den Menschen zu demütigen und ihn für seine Anmaßung zu bestrafen. Es ist für euch schwierig, in die geheimnisvollen Pläne Gottes einzudringen, die alle aus Liebe, Barmherzigkeit und Gerechtigkeit bestehen.

Auf diesem letzten Wort will ich eure Aufmerksamkeit noch etwas verweilen lassen. Gott gibt allen ausreichende Gnade, sich zu retten. Wer sie abweist, begeht Gott gegenüber eine Ungerechtigkeit. Die ttliche Gerechtigkeit stellt das zerstörte Gleichgewicht wieder her, das durch die Schuld des undankbaren und sich gegen die Gaben Gottes auflehnenden Geschöpfes entstanden ist.

 

Vollkommene Gerechtigkeit

r euch Christen müßte genügen, zu wissen, daß Gott die unendliche Liebe ist, um ihm euch blind anzuvertrauen, ohne die Anmaßung, sein Tun untersuchen zu wollen.

Satan, der böswillige Geist, unfähig zum Guten, wird am Tag des Jüngsten Gerichtes m it verzweifelter Beschämung zugeben müssen, daß er einen sehr großen Beitrag zur Heiligung und damit zur Verherrlichung vieler Heiligen, Märtyrern, Jungfrauen und selig Verklärten des Himmels geleistet hat.

Ein wunderbarer, barmherziger und geheimnisvoller Ratschluß der Allwissenheit und Allmacht Gottes! Eine große Verwirrung aber auch an jenem Tag des Klagens und der Bitternis, am Tag der vollkommenen Gerechtigkeit.

Ich, das Wort Gottes, das Fleisch geworden ist, werde dem Himmel und der Erde, allen Lebenden der sichtbaren und unsichtbaren Welt, im Glanz meiner Herrlichkeit und ttlichen Majestät meine unendliche Macht zeigen.

Ich, die Auferstehung und das Leben, werde den unanfechtbaren Urteilsspruch über den aussprechen, der das ttliche und menschliche Leben im Tod erstickt hat. Die an mich geglaubt haben, werden in Ewigkeit leben! Die nicht an mich geglaubt haben, werden den ewigen Tod erleiden an jenem Ort der Qual ohne Ende und ohne Hoffnung.

Mein Sohn, man muß wirklich von Sinnen und blind sein, um nicht zu sehen!

Bete und sühne! Werde nicht müde; opfere mir deine Leiden auf. Sie sind mir Freude, weil du mir mit ihnen Seelen zuführen kannst.

Ich segne dich. 13. Juni 1976