62. Das Doppelspiel

Es gibt Einrichtungen, die unwesentlich sind und eine Verschwendung von Gütern darstellen. Dies verursacht eine Lähmung, die sehr viele Werke zum Erliegen bringt, so daß sie nichts mehr tzen, wenigstens so, wie sie heute getan werden.

Mein Sohn, habe keine Furcht. Ich habe dir immer gesagt, daß die Wahrheit ein wesentlicher Bestandteil der Nächstenliebe ist, und ich nicht ohne Absicht Erbärmlichkeiten jeder Art herausstreiche, wenn ich dir den Grund des Versagens der heutigen Seelsorge darlege.

In all dem versteht man es nicht, das Doppelspiel Satans zu erkennen, der in der Kirche von außen und im Innern unangefochten tätig ist.

Von außen: Wer seine Werkzeuge nicht sieht, ist blind den Kommunismus, die Inkarnation Satans, und den freimaurerischen Kapitalismus. In der Tat ist auch das Bürgertum erschreckend vom freimaurerischen Radikalismus aufgespalten, der durch seine internationalen Verbindungen stark ist. Das sind Waffen, mit denen Satan pausenlos die Kirche zu zersplittern sucht, und man kann nicht bestreiten, daß es ihm durch dieses Machtgefüge teilweise gelungen ist.

Von innen: Satan erzeugt eine gewaltige, noch nie so verbreitete Glaubenskrise im Klerus. Die Folgen sind höchst offensichtlich. Er bedient sich des Fortschritts, der modernen Technologie, die fast ganz im Dienst Satans steht, der Welt, seiner Verbündeten und eurer Leidenschaften. Die Begierlichkeit des Geistes, die Hoffart, die äußerst schlimme Sünde der Kirche eurer Zeit, und die Lüsternheit des Fleisches haben viele Glieder vom Leib Christi abgetrennt, die für den Dienst am Gemeinwohl bestimmt waren, Priester und andere gottgeweihte Seelen.

Dieses Vorgehen ist das typische Werk Luzifers, der einst der schönste Engel war und heute noch mächtig ist. Das beweist das riesige Ausmaß des Bösen, das er in der Kirche und in der ganzen menschlichen Gesellschaft wirkt.

 

Die Sünde der Trägheit

In Anbetracht dieses ungeheuren Feindes habe ich, euer Gott, um euch von ihm zu befreien, mich in unendlicher Demut dazu herabgelassen, Mensch zu werden und mich selbst am Kreuz hinzuopfern.

Nun aber mache ich euer Heil von eurer Zustimmung und Mitwirkung am Geheimnis der Erlösung abhängig.

Ich will eine freiwillige und aktive Teilnahme, nicht eine passive Zustimmung seitens aller Getauften, wie das Christentum heute fälschlicherweise von so vielen aufgeft wird. Hier besteht eine erschreckende Lücke, entstanden durch die Willenlosigkeit so vieler Christen, die so schwer krank sind, daß ihre Heilung in Frage steht.

Dieses mangelnde Interesse für ttliche Dinge, diese Verkümmerung des übernatürlichen Lebens ist die Sünde der Trägheit. Die Christen, die begeistert nach Licht und Wahrheit dürsten müßten, sind so tief gesunken, daß sie nur noch verstörten Wesen gleichen. Sie sind durch ihre eigene oder durch die Schuld anderer ohne Kraft und ohne Energie.

Der Fürst der Finsternis hat viele Glieder der Kirche von der übernatürlichen Lebensquelle fernzuhalten verstanden und sie dadurch lahm gelegt. Seine eigenen, von Haß erfüllten Kräfte aber sind stark geblieben. Wenn dieser Haß zum Ausbruch kommt, wird die Menschheit Schrecken von nie gekanntem Umfang und unvorstellbarer Wirkung erleben.

 

Man verschwendet Zeit

Wem ist ein solcher Zustand der Dinge zur Last zu legen? Jenen, die dem Feind die Tore weit geöffnet haben, die nicht einmal an ihn glauben und ihm einen zersetzenden Einfluß ermöglicht haben. Ebenso jenen, die heute noch Zeit und Energie verschleudern in einer Lage, die als äußerst schwer bezeichnet werden m.

Diese Lage muß schließlich auch denen zur Last gelegt werden, die trotz des rokratischen Apparates und aller zur Verfügung stehenden Mittel den richtigen, einzigen Weg, noch nicht finden, um meiner Kirche, die im Sterben liegt, wieder Sauerstoff zuzuführen.

Ja, mein Sohn, dieser Todeskampf müßte eine so energische Umkehr veranlassen, daß alle heilsam beeindruckt würden.

Man hat den Mächten des Bösen ermöglicht, meinen mystischen Leib zu schwächen!

 

Die Kirche wird nicht untergehen

Meine Kirche müßte aus einem unermeßlichen Heer tapferer Gotteskinder gebildet sein, aus kühnen und mutigen, wachsamen und einsatzbereiten Soldaten. Alle erfüllt von Begeisterung, alle nicht nur eine kleine Elite, geistig gewappnet und gefeit; so wären sie unüberwindlich, weil ich ihnen dafür alles Notwendige gegeben habe.

Meine Kirche wird nicht untergehen! Ich werde sie wieder herstellen im Leiden, wie ich im Leiden, in der Verdemütigung und im Blut das Geheimnis des Heiles gewirkt habe.

Mein mystischer Leib wird sein Blut vergießen. Ich, sein Haupt, habe das meinige vergossen, und die Kirche wird nach zwei Jahrtausenden, wieder hergestellt und erneuert, als Mutter und Führerin der Völker wieder voranschreiten.

Bete, mein Sohn, und mmere dich nicht um das negative Urteil anderer, das aus der Anmaßung entspringt. Ein sehr kurzlebiges Urteil! 8. Juni 1976