63. Dringende und wesentliche Prüfung

Jeder Befehlshaber versammelt in regelmäßigen Abständen seine Heerführer um seinen Arbeitstisch. Mit ihnen zusammen studiert er die Pläne für die Verteidigung und Offensive. Das verlangt große Arbeit, denn diese Pläne werden stets gründlich vorbereitet und entsprechend der Lage der benachbarten Völker verändert. So handeln Männer, die in der Gesellschaft Verantwortung tragen.

Auch in meiner Kirche sollte das, was zu tun ist, mit der gleichen Sorge und Genauigkeit ausgeführt werden.

In meiner Kirche besteht durch die Firmung ein gewaltiges Heer von Gesalbten, das für den Kampf gegen die Feinde der Seelen, die Dämonen, Leidenschaften und die Welt bestimmt ist.

Es ist Aufgabe der Hierarchie und des höheren Klerus der Ortskirchen, die ungeheure Schlacht, die seit der Erschaffung des Menschen besteht und bis zum Ende der Zeit andauert, zu organisieren und zu führen.

Ich habe schon gesagt, daß die Menschen einzeln wie als Gesellschaft Ziel und Opfer dieses Kampfes der finsteren, höllischen Mächte sind, die jede List zur Verführung der Seelen ausnützen.

Bei vielen ist der Glaube schwach. Wer aber nicht glaubt, kann die Stärke und die Möglichkeiten des Feindes nicht abschätzen, und die Führung eines gut organisierten Kampfes ist unmöglich. So ist man, weder als einzelner noch als Gemeinschaft überzeugt, daß ein Kriegszustand herrscht.

Lobenswert ist, wie gewisse höhere Amtsstellen ihre Pläne vorbereiten in der Überzeugung, daß dies ihre Pflicht ist. Tadelnswert hingegen ist die Untätigkeit anderer kirchlicher Obrigkeiten, die ihre Pläne für die Verteidigung und die Offensive gegen die Mächte des Bösen weder vorzubereiten noch zu verwirklichen imstande sind.

 

Zu vielerlei

Es wird vieles getan, das dem Ziel, der Bekämpfung der Mächte des Bösen wenig tzt.

Die Feinde der Kirche, des Guten und der Wahrheit sind frech und mächtig geworden. Mit ihren Erfolgen werden sie stets unverschämter. Sie stürzen die ttlichen und die natürlichen Gesetze um. Warum, mein Sohn?

Große Verantwortung lastet auf meiner Kirche wegen der vielen Übel, die sie befallen haben, deren Ursache die Glaubenskrise, die Krise des innerlichen Lebens ist.

Nicht selten geschieht es, daß jemand Mitläufer der Feinde Gottes und der Kirche ist. Schwäche, krankhafte Liebe zur Macht, Fehlen der Einheit, Gesetzlosigkeit! Das Antlitz der Kinder Gottes und der Diener Gottes ist entstellt.

Es ist Zeit, aufzuwachen, die Axt an die Wurzeln zu legen! Zeit, meiner drängenden Einladung zu einer wirklichen Bekehrung Folge zu leisten, sonst wird es zu spät sein!

Die verschiedenen höheren Amtsstellen meiner Kirche müssen aufhören, die Zeit mit unnützen Dingen und Plänen zu verlieren. Sie sind im Unrecht, wenn sie nicht an die Wurzeln der Übel gehen.

 

Gewissenserforschung

Der Ernst der Lage verlangt einen gültigen Plan, der von allen verwirklicht werden m u ß , von denen an der Spitze wie von den Untergebenen, eine reuevolle Gewissenserforschung, die zu folgenden Schlüssen führt:

Zur Überzeugung von der Notwendigkeit einer ernsthaften Überprüfung der Auffassung, auf der euer Leben beruht. Ist es durchweg christlich? Halb oder ganz heidnisch?

Zur Frage, ob ihr gewillt seid, einen neuen Plan für das innerliche Leben zu entwickeln, eine neue Art, den Glauben, die Hoffnung und die Liebe sowie das Leben der Gnade zu leben?

Zur Frage, ob ihr gewillt seid, das zu tun, was viele Menschen mit großem Einsatz machen, mlich euch zum Kampf gegen die Mächte des Bösen in einem wahren Kreuzzug des Gebetes und der Buße zu rüsten?

Ob ihr gewillt sei, den Trubel um euch herum zum Schweigen zu bringen, um in Stille und Sammlung auf meine Einladungen zu hören, die euch helfen wollen, drohende Gefahren zu beschwören?

Ob ihr gewillt seid, zu einer lebendigen, aufrichtigen Verehrung meiner und eurer Mutter zurückzukehren? Ob ihr ihrem Aufruf zur Buße, Folge leisten wollt?

Zur Frage, ob ihr gewillt seid zu einer aufrichtigen und lebendigen Rückkehr zu mir in der Eucharistie?

Wenn meine mit so viel Geschäftigkeit belasteten Priester objektiv sein wollen, müssen sie zugeben, daß sie, abgesehen von Ausnahmen, trotz ihrer fieberhaften tigkeit, für ihre Glaubwürdigkeit keine Gründe mehr bieten.

Sind vielleicht die Quellen der Gnade versiegt? Nein! Mein erbarmungsvolles Herz ist stets offen.

Sie müssen die Ursachen bei sich selbst suchen. Die Axt muß an die Wurzeln gelegt werden. Ich will damit sagen: Ihr Priester, ändert euch zuerst, wenn ihr wollt, daß das Heer euch folgt.

Es ist darum der Mühe wert, sich zusammenzufinden, um in aufrichtiger Brüderlichkeit einen neuen Plan geistiger Erneuerung zu entwerfen. Übrigens verlangt nicht gerade dies, das Konzil von euch?

Leben in der Gnade, Einheit und Gehorsam, Schluß mit der Auflehnung, Kampf dem Dämon, dem Bösen ohne jeden Komprom, das sind die großen Themen, die im Klerus und im Volk vertieft werden müssen.

Warum wartet man noch zu?

Aus Furcht, Scham, menschlicher Angst, Festhalten an einem bequemen Leben... Bekehrt euch, bekehrt euch! Diese Einladung soll euch nicht ärgern und keine Furcht in euch erwecken! Ich und meine Mutter, die euch so sehr lieben, stehen euch zur Seite. Es geht um das Heil eurer Seele und jener Seelen, die euch anvertraut sind.

Mein Sohn, ich segne dich; liebe mich! 29. September 1975